Brunnenfeld ALT

Im Brunnenfeld ALT verfügt der Verband über sieben Brunnen, deren Bohrtiefe zwischen 95 und 140 mtr. beträgt. Dieses Brunnenfeld liegt am Reihendorfer Weg, ca. 1 km östlich von Hemhofen in Richtung Poppendorf, wobei sich die Mehrzahl

der Brunnen innerhalb des Staatsforstes befindet. Der Brunnen II, nordöstlich der „Barthelweiherkette“, befindet sich nicht mehr in Betrieb und wird nur noch als Pegelmessstelle zur Feststellung der Anstrombereiche verwendet.

Entstehungs-
jahr
  Grundwasser-
erschließung
  Ausbau-
tiefe
Ruhe-
wasserspiegel*
 Bohrung  2014
1962 Brunnen I 90,0 6,47 21,17
1963 Brunnen II 126,0 8,0 — **
1970 Brunnen III 130,0 9,20 14,76
1975 Brunnen IV 120,0 5,02 18,89
1978 Brunnen V 129,4 10,05 32,09
1978 Brunnen VI 136,0 13,25 21,67
1978 Brunnen VII 136,0 9,67 27,66

* gemessen ab Brunnenkopf (Messpunkthöhe)
** Brunnen II wird seit dem Jahre 2002 wegen zu geringer Entnahmemöglichkeiten nur noch als Beobachtungspegel des Brunnenfelds ALT genutzt.

Hatten wir vormals ein Entnahmerecht von 450.000 m³ als Jahressummenrecht, hat sich dieses Entnahmerecht ab dem Jahre 2008 auf eine zulässige Jahres-
entnahme von 125.000 m³ reduziert.

Welche Auswirkungen sich durch die Entnahmereduzierung ergaben, zeigt nachfolgende Grafik:

Diese erhebliche Entnahmereduzierung ergibt sich vor allem aus folgenden Punkten:

  • Eine Entnahme dieser Größenordnung war ohnehin nicht machbar
  • Erhebliche Rückgänge der Ruhewasserstände an den einzelnen Brunnen seit deren Inbetriebnahme durch Überlastung

Grafik 1: Jahresentnahmen – Brunnenfeld ALT

eigenfoerderung

Nach Jahren der Überlastung – Entnahmemenge war größer als Grundwasserneubildung – haben sich die Ruhewasserspiegel stabilisiert oder zeigen bereits eine Erholung durch Anstieg des Ruhewasserspiegels.

Nachdem Brunnen I unser „ältester“ Brunnen ist, soll nachfolgend kurz aufgezeigt werden, welche Entwicklung der Ruhewasserspiegel nahm:

Brunnen-01

Alle anderen Brunnen des Brunnenfelds ALT zeigen eine ähnliche Entwicklung, der Ruhewasserspiegel erholt sich langsam. Allerdings sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesetzt werden, denn was über Jahre oder Jahrzehnte zuviel entnommen wurde, kann nicht in wenigen Jahren aufgeholt werden. Zudem ist eine Regeneration des Ruhewasserspiegels auch vom jährlichen Niederschlag abhängig, und davon sind wir nicht gerade verwöhnt.

Brunnenfeld NEU

Im Jahre 2004 wurden die Brunnen VIII, IX und X im Markwald, südöstlich von Röttenbach gebohrt und ausgebaut. Im Gegensatz zur bestehenden wasserrechtlichen Erlaubnis zur Grundwasserentnahme des Brunnenfelds ALT, das sich ausschließlich auf ein Jahressummenrecht beschränkt, beinhaltet die wasserrechtliche Erlaubnis zu diesen Brunnen mehrere Einschränkungen.

Maximale Entnahme pro Brunnen

Brunnen VIII:   8,7 l/s (Liter pro Sekunde)
Brunnen IX:      9,0 l/s
Brunnen X:      10,1 l/s

Tages- und Jahresentnahme

Insgesamt (Brunnen 8, 9 und 10) 1.200 m³/Tag und 300.000 m³/Jahr

Absenkungsbereich

Unabhängig von der maximal zulässigen Entnahmemenge darf der jeweilige Wasserspiegel nicht tiefer als auf NN + 260 m abgesenkt werden.
Nachdem bisher lediglich die beiden Brunnen 8 und 9 in Betrieb sind, ergibt sich die Einschränkung auf 800 m³/Tag bzw. 200.000 m³/Jahr.
Die beiden Markwaldbrunnen 8 und 9, die über den ersten Bauabschnitt an die bestehende Aufbereitungsanlage angeschlossen wurden, werden seit Ende Juni 2013 permanent genutzt. Der zweite Bauabschnitt mit Nutzungserschließung des Brunnen 10 soll im Jahre 2018 erfolgen und um spätestens Mitte 2019 fertiggestellt sein.

Brunnen VIII besitzt eine Tiefe von 93 m, von denen 90 m ab Gelände ausgebaut wurden. Der Ausbau erfolgte in Edelstahl (V2A) Filter- und Vollrohre DN 400. Ausgehend von der Messpunkthöhe (295,35 mNN) ergab sich ein Ruhewasserspiegel von 11,45 m, gleichbedeutend mit 283,9 mNN. Der Brunnen ist bis 15,7 m mittels Stahlsperrrohr und Dämmerzement abgedichtet.

Brunnen IX besitzt eine Tiefe von 93 m, von denen 89,70 m ab Gelände ausgebaut wurden. Der Ausbau erfolgte in Edelstahl (V2A) Filter- und Vollrohre DN 400. Ausgehend von der Messpunkthöhe (302,18 mNN) ergab sich ein Ruhewasserspiegel von 17,35 m, gleichbedeutend mit 284,83 mNN. Der Brunnen ist bis 17,0 m mittels Stahlsperrrohr und Dämmerzement abgedichtet.

Brunnen X besitzt eine Tiefe von 92 m, von denen 90 m ab Gelände ausgebaut wurden. Der Ausbau erfolgte in Edelstahl (V2A) Filter- und Vollrohre DN 400. Ausgehend von der Messpunkthöhe (299,94 mNN) ergab sich ein Ruhewasserspiegel von 20,02 m, gleichbedeutend mit 279,92 mNN. Der Brunnen ist bis 23,7 m mittels Stahlsperrrohr und Dämmerzement abgedichtet.

Wie bereits kurz erwähnt, werden bisher lediglich die Brunnen VIII und IX genutzt. Die Erschließung dieser beiden Brunnen fand in den Jahren 2012/13 statt. Die Leitungsdimension wurde jedoch so bemessen, dass die später folgende Erschließung des Brunnen X ohne Probleme zur Aufbereitungsanlage des Verbands transportiert werden kann. Der Brunnen X soll mit dem zweiten Bauabschnitt „Markwald“ angeschlossen und fertig

gestellt werden. Mit der Planungsumsetzung wird voraussichtlich Ende 2017 begonnen. Die Baumaßnahme soll dann im Jahre 2018 aufgenommen und spätestens Mitte 2019 beendet sein, damit der nahtlose Übergang zum Vertragsablauf Adelsdorf gegeben ist.

Beide Wasserschutzgebiete sind unter der Rubrik Trinkwasserschutz beigefügt.